Gastank im Wohnmobil
Lohnt sich der Einbau eines festen Gastanks im Wohnmobil. Und wenn ja, für wen?
Eine Gasflasche oder zwei haben die meisten Vanlifer oder Wohnmobil Fahrer dabei, denn nicht selten wird mit Gas gekocht oder der Absorber-Kühlschrank damit betrieben. Wenn die Temperaturen im Herbst und Winter (zumindest Nachts) sinken oder eine warme Dusche benötigt wird, dann wird auch die Heizung mit Gas betrieben.
Es gibt doch überall Gas zu kaufen
Ja und eben auch nein. Grundsätzlich gibt es in jedem Land Gasflaschen zu kaufen, aber das System bzw. die Flasche ist nicht die gleiche, wie die aus Deutschland. In Deutschland gibt es … und wo noch…
Entscheidet man sich also eine ausländische Gasflasche zu erwerben, muss die eigene irgendwo verstaut werden. Weil Gasflaschen bekanntlich nachts um 3 Uhr leer gehen, will man doch auch eine Wechselflasche haben. Also verstaut man dann die 2 Gasflaschen aus Deutschland irgendwo? Nicht wirklich, oder?
Ich kann die Gasflaschen doch Auffüllen lassen?
Wenn wir jetzt mal den Aspekt der Legalität außen vor lassen und jedem (Selbst)- Auffüller rechnerische und logische Kenntnisse unterstellen, dann ist dies natürlich eine theoretische Option. Eine Gasflasche hat 11kg Inhalt. Ein Gemisch aus Propan und Butan. Diese 11kg Gemisch entsprechen in etwa 22 Litern Gas. Das bedeutet, wenn eine Gasflasche leer ist, also wirklich leer, das heißt sie wurde ordentlich gewogen und das Gewicht der Flasche (steht auf der Flasche) abgezogen, dann kann man sie mittels Adapter mit 20 Litern Gas befüllen (lassen). Wenn 11kg einer sicherheitsbedingten 80% Füllung entsprechen, dann wären 20Liter also 10kg Gas etwa 73% Füllung.
Klingt doch sicher. Oder?
Man darf sich natürlich über solche Gesetzgebung streiten, ob sie sinnvoll oder sicher sind oder nicht. Was man aber sagen kann, ist, dass diese Variante der Auffüllung in den meisten Ländern verboten ist.
Wir wissen, dass es durchaus so praktiziert wird, wie beispielsweise in Albanien oder Griechenland, aber neben dem Aspekt der Illegalität kommt hinzu, dass viele Tankstellen es eben auch nicht mehr machen. Tendenz steigend in den letzten Jahren. Hohe Strafen für die Tankstellenbetreiber für das illegale Befüllen lassen und bei vielen Tankwarten das sinkende Mitleid für frierende Camper. Also kein Befüllen.
Wie machen wir das selbst?
Unterflurig sitzt ein 70 Liter Gastank von Biermeier. Dieser hat ein 80% Füllstop Ventil und hat somit netto ein Füllvermögen von 56 Litern Gas. Das entspricht in Kilo ausgedrückt etwa 28 Kg Gas, in 11kg Flaschen gesprochen 2,5 Flaschen Gas. Wir betreiben im Sommer und soweit es immer geht unseren Absorber-Kühlschrank mit Strom, der aus unserer 1200 Watt Solaranlage generiert wird. Gekocht wird mit Thermomix, Induktionskochplatte, aber eben auch mal mit Gas. Warmes Wasser zum Spülen oder Duschen produziert bei Sonne unsere ALDE Warmwasserheizung über Strom aus unserer LiFePO4 Batterie, welche mit Sonnenkraft gespeist wird. Bei kaltem Wetter braucht die ALDE natürlich Gas, um uns zu wärmen. Unser Backofen wird ausschließlich mit Gas betrieben. Ebenso wird auch unser Kühlschrank bei Schlechtwetterperioden mit Gas aus unserem Gastank genährt.
Und wo tankt man nun Gas?
Kurz gesagt: an allen Tankstellen die normales Gas (GPL,LPG,..) anbieten. Denn das ist das gleiche, wie in den Gasflaschen. Eine Mischung aus Propan und Butan. Der Preis ist hierbei oft günstiger als fertig abgefüllte Flaschen.
Kann ich so einen Tank selbst einbauen?
Viele bekommen, wenn es um das Thema Gas geht, direkt Angstzustände und trauen sich nicht ran. Wir haben es einfach gemacht und es war viel leichter als gedacht. Der Gastank muss natürlich fest am Auto verbaut werden und darf zudem nicht zu tief hängen. Soll ja nicht abreißen, das Ganze. Zum -Befestigen gibt es spezielle Halterungen. Wenn man sich hinsichtlich der Befestigung unschlüssig ist, spricht man zuvor mit dem Tüv-Prüfer seines Vertrauens und zieht diesen zu Rat.
Die Gasleitungen, meist aus Kupfer mit Schutzummantelung, zu biegen, ist wirklich simpler als angenommen. Die Schneidverbinder zu montieren ebenso. Wir haben einen 3 Wege-Verteiler von GOK installiert, um uns die Möglichkeit offen zu halten auf die normale 11KG Gasflasche umswitchen zu können.
Und lohnt sich nun der Einbau eines festen Gastanks?
Natürlich spart man beim Tanken selbst Geld, da Gas an der Tankstelle günstiger ist. Rein rechnerisch muss man aber schon sehr viele Jahre den festen Gastank nutzen, bis dieser sich rentiert. Trotzdem ist der gewonnene Komfort jeden Euro wert, da die Gas-Verfügbarkeit durch das Befüllen an Tankstellen riesig ist. Das Umschwitchen der Flasche (meist mitten in der Nacht) entfällt allein dadurch, dass der Gasspeicher wesentlich größer ist. Bei uns 2,5 Flaschen. Es geht aber noch mehr mit bis zu 125 Liter Gastanks.
Und zu guter Letzt steigt die Autarkie Zeit an, insbesondere im Winter, wenn man heizt.
Übrigens ist bei uns noch eine 11 kg Gasflasche als Reserve dabei. Man weiß ja nie…
Die Kosten und das Material am Beispiel eines 70L Gastank für Wohnmobile
Für einen Gastank braucht man folgenden Komponenten
- 70 L Gastank 430 €
- Halterung Tank 150 €
- Fernbetankung 100 €
- Regleranlage 30mbar 100 €
- Kupferleitung 25 €
- Rohrschellen 10 10 €
- Schneidverbinder 15 €
- 3 Wege Umschaltstation 50 € ( falls man die Möglichkeit der alten Gasflaschen als Reserve beibehalten möchte )
Gesamtkosten für den Selbsteinbau betragen also in etwa : 880 €
Du willst einen Gastank selbst einbauen brauchst aber noch eine individuelle Beratung oder Hilfe per Livecall beim Einbau. Dann kontaktiere uns und wir helfen dir weiter in einem ersten kostenlosen Gespräch.